Bereits 1641 findet sich in einem Calendarium des Pfarrwidums Rodeneck eine aufschlußreiche Eintragung: In Gifen wird der Florianitag (4. Mai) auf Ersuchen der Nachbarschaft wegen der zwei abgebrannten Häuser zum Hosp und Waltsamb mit einer Messe gefeiert.
1680 wird urkundlich festgehalten, daß der Pfarrer auf Rodeneck für den Widum und bei Feuergefahr für die St.-Blasius-Kirche das Wasser von der gräflichen Hofwiese ableiten und gebrauchen darf, wogegen er Vigil- und Seelenamt für die Verstorbenen und ein Lobamt für die Lebenden der gräflichen Familie zu halten hat.
Der bekannteste und folgenschwerste Brand war wohl jener des Schlosses Rodenegg. Am 17. Mai 1694, als Johann Eberle, Schloßverwalter - ein gebürtiger Innsbrucker - Hochzeit hielt und die Gäste zu Tische saßen, brach aus Unvorsichtigkeit im Abfeuern von Böllern und Doppelhaggen eine Feuersbrunst aus, die den größten und vorzüglichsten Teil der Burg verzehrte. Von dem Brand verschont blieben lediglich das feuersichere Archiv, die mit mehreren Prachtausgaben versehene Bibliothek, die Kapelle, das geheime Burgverlies und ein Teil der Rüstkammer.
1869 brannte ein Teil des Bades Bachgart nieder, auch die Kapelle zum hl. Ignatius. Diese wurde neu errichtet und am 4. Juli 1870 wieder eingeweiht.
Am Ahnerberg fiel 1886 das Gartlerhöfl den Flammen zum Opfer und wurde zwei Jahre später wieder aufgebaut.
Anfang Oktober 1890 wurden das Wohn- und Futterhaus des Putzerhofes eingeäschert, angeblich um in den Genuss der hohen Versicherungsprämie zu gelangen.
Im Gründungsjahr der FF Rodeneck brach am 23. Juli ohne Verschulden in St. Pauls ein Feuer aus, dem fünf Häuser, nämlich Schneider, Watscher, Neuhaus, Häusl und Unterkofler sowie die Kirche zum Opfer fielen. Das Innere allerdings blieb erhalten.
Im selben Jahr vernichtete ein Schadenfeuer das Kircherhaus in unmittelbarer Nähe des Pfarrwidums. Laut Überlieferung soll die Feuerwehr von Schabs (höchstwahrscheinlich von Natz, denn die Feuerwehr Schabs wurde offiziell erst ein Jahr später gegründet) zu Hilfe gekommen sein. Der Pfarrer Peter Tassenbacher hingegen holte - immer laut mündlicher Überlieferung - vom Blasiuskirchlein das Allerheiligste, ging vor die Kirchtür und gab damit den Segen, mit den Worten: Was 's hat, hat's! Und tatsächlich verschonten die Flammen nicht nur die nahe Blasiuskirche und den Widum, sondern fast wie durch ein Wunder auch das nur wenige Meter entfernte alte Baumann-Futterhaus, das im Jahre 1748 unter Pfarrer Simon de Kiepach neu erbaut worden war und dann 1950 (im Zuge des Neubaus des Baumann-Futterhauses) abgetragen wurde.