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Rodenegg im 20. Jhdt

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Am 22. Juli 1897 erwarben Arthur Graf Wolkenstein-Rodenegg und seine Frau Maria geb. Kammel-Hardegger das Schloß. Arthur I. Karl Leonhard, Arthurs II. Vater, war liberaler Abgeordneter in Innsbruck und im Wiener Reichsrat und Verfasser damals berühmter Romane, die mit Vorliebe Themen aus der Geschichte Tirols aufgriffen. Der Roman "Ein Bauernrebell", entstanden 1896, also vor dem Schloßkauf, behandelt die Geschichte Bartlmä Dossers aus Lüsen, der wiederum einen Bauernaufstand anzetteln wollte. Er wurde 1561 in Klausen gefangen, in Brixen verurteilt und am 26. Februar 1562 in Innsbruck vor dem Goldenen Dachl durch Vierteilung grausam hingerichtet. Der Roman spielt größtenteils auf Rodeneck und spiegelt genaue Ortskenntnisse wider. Von Arthur II. (1897 -1939), der mit Kunstsinn, Sachverständnis und viel Energie das Schloß wiederbelebte, ging der Besitz auf seine zwei Töchter Katharina, verehelichte Preysing-Lichtenegg, und Dorothea, verehelichte von Call, über. Diese sowie die nächste Generation bemühten sich um die Erhaltung und Aufwertung des Schlosses und die gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.
Besonders hervorzuheben sind die Bemühungen der Baronin Maria Dolores von Call (+ 17.01.1994), die in Zusammenarbeit und großartiger Unterstützung von seiten des Denkmalamtes mit der Freilegung der Iwein-Fresken, mit verschiedenen Restaurierungsarbeiten und ihren unvergeßlichen Schloßführungen in Erinnerung bleiben wird. Ihr zur Seite stand bis 1994 die Pächter- und Kastellanfamilie Widmann, die u.a. nicht nur verläßlich das große Burgtor auf- und zusperrte. Frau Hilda Widmann hat in ihren 28 Dienstjahren Abertausende von Einheimischen und Gästen durch die Burganlage geführt und sie für deren Sehenswürdigkeiten begeistert.
Zur Zeit befindet sich das Schloß im Besitz von Graf Leonhard von Wolkenstein-Rodenegg und Franz Gottfried Thurn-Valsassina und Taxis-Preysing Lichtenegg.