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Geschichtliches zur Pfarrei Maria Himmelfahrt

Die Pfarre Rodeneck gehört mit Sicherheit zu den Urpfarren unseres Landes und tritt um 985 zum ersten Mal in Erscheinung. Größere Stiftungen machten Friedrich I. von Rodank (gest. ca 1140) und dessen Gattin Gerbirg, ja die Burgherren werden wesentlich dazu beigetragen haben, daß die Pfarrkirche in der Nähe des Schlosses erbaut wurde. Bereits 1175 kommen vor der Kirche in Weitental bei einer Hofschenkung an das Kloster Neustift der Pfarrer von Rodanch, Albanus, und sein Kleriker Englmarus als Zeugen vor .

Die Pfarre Rodeneck deckte sich nicht mit der Gerichtsherrschaft Rodeneck, ist also älteren Ursprungs, und war eine der größten in der einstigen Diözese Brixen mit folgenden Orten: Meransen, Vals, Spinges, Mühlbach, Weitental, Pfunders, Ober- und Niedervintl sowie Terenten. Bei einer bischöflichen Visitation im Jahre 1517 erfahren wir, daß damals noch keine Filialkirche einen eigenen Priester hatte, sondern der Pfarrer mit acht Kaplänen die genannten Orte versorgte. Erst im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts entstanden eigene Kuratien, die dann 1891 zu selbstständigen Pfarreien erhoben wurden. Wegen der Größe, des guten Einkommens -noch im Josephinischen Steuerkataster besaß das Widum allein in Rodeneck dreiundzwanzig Höfe -und der günstigen Lage war die Pfarre Rodeneck in vergangenen Jahrhunderten begehrt und wurde oft von Brixner Domherren oder Kanonikern der Liebfrauenkirche versehen.

Selbstverständlich gerieten die Pfarrherren oft in die politischen Auseinandersetzungen hinein. So wurde z.B. der Domherr Conrad Possinger, genannt Wilwiz, als Pfarrherr von Rodeneck wegen der Anhängerschaft an Kardinal Nikolaus von Kues vom Landesfürsten Sigmund von Rodeneck vertrieben. Zur Zeit der Reformation konnte in Tirol die neue lutherische Lehre kaum Fuß fassen. Wohl aber breitete sich, besonders unter den armen Schichten der Bevölkerung, die Lehre der Wiedertäufer, die besonders von Jakob Huter aus St. Lorenzen gepredigt wurde, aus. Wiederholt forderten die Regierung von Innsbruck und der Fürstbischof von Brixen den Freiherrn Veit von Wolkenstein auf, streng gegen die Wiedertäufer vorzugehen. Ja er solle seinen Pfleger Simon von Pernatin, der selbst der Sektiererei verdächtig sei -wie könne er es sonst erklären, daß Wiedertäufer aus dem sicheren Gefängnis auf Rodenegg entkommen -, absetzen und durch einen tauglicheren ersetzen. Selbst Veit von Wolkenstein nahm die Befehle nicht sonderlich ernst und stellte sich anfangs hinter seinen Pfleger. Erst durch das strenge Vorgehen der Regierung zu Innsbruck und durch kirchliche Visitationen verstummten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die reformatorischen Bewegungen auch in Rodeneck.

1937 wurden die zehn Seelsorgsgemeinden des alten Pfarrbezirks von Fürstbischof Johannes Geisler zu einem neuen Dekanat zusammengeschlossen. Der erste Dekan war Georg Kaser (1937, Pfarrer in Rodeneck seit 1924, bis 1947), dann folgte Dekan Anton Reier (1947 -1974), Dekan Anton Stoll (1974 - 1999), Dekan Rudolf Grießer (1999-2006), Dekan Dr. Florian Kerschbaumer (bis 31.08.2015). Seitdem leitet Pfarrer Peter Irsara die Pfarre Rodeneck.
Im Jahre 2012 wurde das Dekanat Rodeneck unterdrückt und zum Dekanat Brixen-Rodeneck zusammengefasst. Somit hatte das Dekanat Rodeneck 75 Jahre Bestand.

Zum ehemaligen Dekanat Rodeneck gehörten die Pfarreien: Spinges, Meransen, Mühlbach, Vals, Rodeneck, (heute Dekanat Brixen-Rodeneck), sowie Niedervintl, Obervintl, Pfunders,  Terenten, Weitental (heute Dekanat Bruneck).

Heute ist diese Pfarrei Teil der Seelsorgeeinheit Rodeneck mit den Pfarreien: : Rodeneck, Mühlbach, Meransen, Vals, Spinges,
Niedervintl, Obervintl, Weitental, Pfunders